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Fachkraft für Arbeitssicherheit – das müssen Sie wissen
Da das Arbeitssicherheitsgesetz sowie die Unfallverhütungsvorschriften und das Arbeitsgesetz exakt vorschreiben, wie Sie am Arbeitsplatz für Sicherheit sorgen müssen, wird das Thema Arbeitsschutz immer präsenter. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit kümmert sich darum, dass das Thema Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nicht vernachlässigt wird. ITC Graf erklärt Ihnen, welche Aufgaben und Pflichten eine Sicherheitsfachkraft im Unternehmen hat.
Wann wird eine Fachkraft für Arbeitssicherheit benötigt?
Laut Gesetzgeber müssen sich Arbeitgeber mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinandersetzen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen hierzu finden Sie im Arbeitsschutzgesetz sowie im Arbeitsschutzsicherheitsgesetz. Bei der richtigen Umsetzung können Fachkräfte für Arbeitssicherheit behilflich sein. Da sich jedes Unternehmen an die rechtlichen Bestimmungen halten muss, sollte jedes Unternehmen eine Sicherheitsfachkraft anstellen. Zu den rechtlichen Bestimmungen gehört auch die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung.
Die Gefährdungsbeurteilung wird mit dem Ziel durchgeführt, alle möglichen Gefahrenquellen zu minimieren. Es soll demnach der bestmögliche Schutz für Arbeitnehmer gewährleistet werden. Nur wer die Schutzmaßnahmen einhält, kann Unfälle am Arbeitsplatz auf ein Minimum reduzieren. Die Sicherheitsfachkraft nach DGUV Vorschrift 2 berät und informiert Sie und ist dafür verantwortlich, spezifische Gesundheits- und Unfallgefahren zu erkennen und zu vermeiden.
Der Aufgabenbereich einer Fachkraft für Arbeitssicherheit im Überblick
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit muss alle Gesundheits- und Unfallgefahren möglichst rechtzeitig erkennen. Nur so kann die Sicherheit der Mitarbeiter garantiert werden. Die Erkennung der Gefahren ist zwingend notwendig, um bestimmte Maßnahmen einleiten zu können. Doch was gehört noch zu den besonderen Qualifikationen und zum Aufgabenbereich von Sicherheitsfachkräften? Zum einen ist eine Fachkraft für Arbeitssicherheit für die Ermittlung, Analyse und Beurteilung von sämtlichen Gesundheitsgefahren verantwortlich. Ebenso müssen sie sich um die Gesundheitsförderung im Betrieb kümmern. Fachkräfte für Arbeitssicherheit wirken auch bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung mit.
Um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, muss die Fachkraft für Arbeitssicherheit außerdem bei der Vorbereitung und Gestaltung der gesundheits- und menschengerechten Arbeitssysteme mitwirken. Die Arbeitsplatzausstattung fällt auch in den Aufgabenbereich einer Sicherheitsfachkraft. Wollen Sie neue Anlagen einrichten und Arbeitsstoffe einführen, steht Ihnen die Fachkraft für Arbeitssicherheit ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.
Die Voraussetzungen für Sicherheitsfachkräfte
Wer eine Fachkraft für Arbeitssicherheit bestellen möchte, der muss die Bestellvoraussetzungen berücksichtigen. Neben den Fachkompetenzen muss die Bestellung nämlich in schriftlicher Form erfolgen. Die genauen Bestellvoraussetzungen finden Sie zudem im ASiG und in der DGUV Vorschrift 2. Wollen Sie eine Sicherheitsfachkraft bestellen, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die Person über die erforderliche sicherheitstechnische Fachkenntnis verfügt. Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit muss also entweder Ingenieur sein, einen Bachelor- oder Masterabschluss in der Ingenieurwissenschaft erworben haben oder staatlich anerkannter Techniker bzw. Meister sein. Hinzu kommt, dass die Fachkraft für Arbeitssicherheit mindestens zwei Jahre in diesem Beruf tätig gewesen sein muss. Ebenso muss die Person einen Ausbildungslehrgang mit Erfolg abgeschlossen haben.
Können Fachkräfte für Arbeitssicherheit zur Verantwortung genommen werden?
Schon häufig kam es im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu juristischen Auseinandersetzungen. Demnach stellt sich die Frage, ob Fachkräfte für Arbeitssicherheit zur Verantwortung genommen werden können. Sie als Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Kommen Sie dieser Pflicht nicht nach, kann die Fachkraft für Arbeitssicherheit nicht für Ihre Fehler verantwortlich gemacht werden. In diesem Fall haftet die Sicherheitsfachkraft also nicht. Für die Sicherheit der Mitarbeiter sind ausschließlich die Arbeitgeber zuständig.
Jedoch können auch Fachkräfte für Arbeitssicherheit haftbar gemacht werden. Sobald eine Fachkraft für Arbeitssicherheit das Unternehmen falsch beraten sollte und es dadurch zu einem Unfall kommt, kann die Sicherheitsfachkraft zu einem Schadensersatz verurteilt werden. Demnach können die Fachkräfte nicht in Verantwortung gezogen werden, wenn Arbeitsmängel an der Maschine bestehen. Vielmehr können sie sich für die mangelnde Qualität der Beratung haftbar machen.
Unterschied Sicherheitsbeauftragter und Fachkraft für Arbeitssicherheit
Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit wurde speziell als solche ausgebildet. Demnach ist die ausgebildete Person nicht mit einem Sicherheitsbeauftragten zu verwechseln. Der Aufgabenbereich einer Sicherheitsfachkraft wird sogar von der Gesetzgebung vorgeschrieben. Sicherheitsbeauftragte sind hingegen nur eine Vorbildfunktion für ein sicherheitsgerechtes Verhalten. Schon allein die Präsenz soll die Arbeitskollegen davon überzeugen, dass ein sicherheitsgerechtes Verhalten eingehalten werden muss, um die Beteiligten nicht zu gefährden. Sicherheitsbeauftragte unterstützen die Fachkraft für Arbeitssicherheit und den Betrieb, um Unfälle, Berufskrankheiten und Gesundheitsgefahren zu vermeiden.
Die Arbeitsverträge von Fachkräften für Arbeitssicherheit
Wenn Sie eine Fachkraft für Arbeitssicherheit bestellen, müssen alle Details zu den Rechten und Pflichten in einem Arbeitsvertrag festgehalten werden. Ebenso müssen die Haftungsausschlüsse in einem Arbeitsvertrag stehen. Seien Sie sich bewusst, dass im Endeffekt immer die Arbeitgeber für die Sicherheit der Arbeitnehmer zuständig sind. Dies ist im Arbeitsschutzgesetz geregelt und sollte von Ihnen unbedingt eingehalten werden. Ihre Fachkraft für Arbeitssicherheit kann sich nur haftbar machen, wenn sie die im Vertrag festgehaltenen Aufgaben nicht einhalten, wie zum Beispiel eine mangelhafte Durchführung der Aufgaben oder fahrlässiges Handeln. Die speziellen Leistungen und wie viele Stunden die Sicherheitsfachkräfte arbeiten müssen, kann individuell bestimmt werden. Die Arbeitgeber müssen die Zeiten für die Sicherheitsfachkräfte selbst bestimmen. Wird die Anzahl der für den Betrieb erforderlichen Stunden überschritten, müssen Sie eine weitere Fachkraft für Arbeitssicherheit anstellen.
Weiterbildungsmöglichkeiten für eine Fachkraft für Arbeitssicherheit
Im dynamischen Umfeld des Arbeitsschutzes sind die Anforderungen an eine Fachkraft für Arbeitssicherheit ständig im Wandel. Daher ist es entscheidend, dass sich die Fachkraft für Arbeitssicherheit fortlaufend weiterbildet und über neueste gesetzliche Regelungen, Sicherheitsverfahren und Technologien informiert ist. Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit sollte daher regelmäßig an Fortbildungen, Seminaren oder Webinaren teilnehmen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Weiterbildungsmöglichkeiten für eine Fachkraft für Arbeitssicherheit sind vielfältig und reichen von kurzen Kursen bis hin zu umfangreichen Studiengängen, die zu weiteren Qualifikationen führen können. Egal ob in Sachen Brandschutz, Maschinensicherheit oder Gefahrstoffmanagement - die kontinuierliche Weiterbildung sorgt dafür, dass die Fachkraft für Arbeitssicherheit stets optimal auf die Herausforderungen im Bereich des Arbeitsschutzes vorbereitet ist. Damit spielt die Fachkraft für Arbeitssicherheit eine unverzichtbare Rolle für das Wohlergehen und die Sicherheit aller Mitarbeiter im Unternehmen.
Die Rolle der Fachkraft für Arbeitssicherheit in Zeiten digitaler Transformation
Die digitale Transformation hat die Arbeitswelt in den letzten Jahren stark beeinflusst und weiterentwickelt. Neue Technologien, Prozesse und Arbeitsmodelle stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen, aber auch vor neue Möglichkeiten. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit spielt in diesem Wandel eine entscheidende Rolle. Sie muss nicht nur die traditionellen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken am Arbeitsplatz berücksichtigen, sondern auch die neuen Risiken, die sich aus dem digitalen Wandel ergeben. Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit muss daher in der Lage sein, die neuesten digitalen Trends zu verstehen und ihre Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit zu bewerten. Ob es sich um flexible Arbeitsmodelle, den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder den Umgang mit sensiblen Daten handelt - die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist dafür verantwortlich, dass die neuen Arbeitsweisen den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Dazu gehört auch die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter für die neuen Risiken und Sicherheitsanforderungen. Somit hat die Fachkraft für Arbeitssicherheit eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der sicheren Arbeitswelt der Zukunft.