Sicherheitstechnische Betreuung

Vermeidung von Hantavirus-Infektionen

Mit unseren Themen des Monats möchten wir Ihnen wichtige Aspekte des Arbeitsschutzes vermitteln. Um das Arbeitsleben, sowie das private Leben zu erleichtern.

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Vermeidung von Hantavirus-Infektionen

Wussten Sie, dass Baden-Württemberg das Bundesland ist, das deutschlandweit die meisten Hantavirus-Infektionen zu verzeichnen hat und dass 80 Prozent der bisher gemeldeten Fälle aus Südwestdeutschland kommen? Auch in Bayern sind die Hantavirusfälle sprunghaft angestiegen: Bis 18. Juni dieses Jahres wurden 137 Erkrankungen gemeldet, im gleichen Zeitraum 2016 waren es lediglich 8 Fälle. Häufig merkt der Betroffene die Infektion überhaupt nicht. Die Krankheit verläuft zunächst grippeähnlich, wobei sie von hohem Fieber (über 38 Grad Celsius), das drei bis vier Tage lang anhält, begleitet wird. Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen sind nicht selten.


In einer weiteren Krankheitsphase können Blutdruckabfall, sogar Nierenfunktionsstörungen, die bis zu akutem Nierenversagen führen können, auftreten.Deshalb sollten Sie unbedingt einen Arzt kontaktieren, wenn der Verdacht auf eine Infektion besteht. Schwere Erkrankungen sollten sogar unbedingt im Krankenhaus behandelt werden, um soweit wie möglichauszuschließen, dass die Infektion zum Tode führt.


Das LGA Baden-Württemberg rechnet für 2017 mit knapp 2.500

Seit März dieses Jahres verzeichnete das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg einen deutlichen Anstieg der Erkrankungen. Bisher wurden 441 Fälle (Stand 18. Juni 2017) registriert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Anzahl der gemeldeten Erkrankungen „nur“ 22 Fälle, das bedeutet, dass in diesem Jahr mehr als zwanzigmal so viel Infektionen gemeldet wurden als noch 2016! Gesundheitsminister Manfred Lucha meinte dazu, dass 2017 ein „Hantajahr“ werden würde. Hoffen wir, dass sich diese Prognose nicht erfüllen wird.


Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg rechnet für 2017 mit knapp 2.500 Erkrankungen – das wäre sogar fast das Doppelte von 2012, dem letzten großen Hantavirus-Jahr. Das bedeutet, dass in diesem Jahr die Anzahl der registrierten Erkrankungen an Hantaviren höher als in den vergangenen vier Jahren zusammen ist. Die Dunkelziffer dürfte noch weit darüber liegen.


Ein kurzer Rückblick auf die gemeldeten Hantavirus Infektionen der vergangenen Jahre:


Übertragung von Hantaviren

Nagetiere – wie z. B. die Rötelmaus, aber auch Spitzmäuse und Ratten – tragen den Hantavirus in sich. Die Viren gelangen in den menschlichen Organismus durch den Kontakt mit infizierten Tieren bzw. deren Kot- und Urinausscheidungen oder deren Speichel. Wir können uns aber auch über virushaltigen aufgewirbelten Staub bzw. Tröpfchen durch die Berührung infizierter Nagetiere oder deren Biss anstecken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kam bisher noch nicht vor. Eine Ansteckung über Haustiere oder einen Mücken- bzw. Zeckenstich wurde auch noch nicht nachgewiesen.


Rötelmäuse fühlen sich in Baden-Württemberg dank des guten Nahrungsangebots im Winter sowie den günstigen klimatischen Bedingungen besonders wohl. Da diese Tiere mit Vorliebe in Eichen- und Buchenwäldern leben und die Früchte dieser Bäume ihre Leibspeise sind, fühlen sie sich bei uns wie im Schlaraffenland. Deshalb haben die Landkreise, die viele Eichen- und Buchenwälder besitzen, die meisten Hantavirus-Infektionen zu beklagen. Dazu gehören z. B. Böblingen, Esslingen, Göppingen, aber auch Heidenheim, Reutlingen und Tübingen.


Das LGA hat bestätigt, dass das Albvorland, die Neckar- und Tauber-Gäuplatten, Oberschwaben, der Odenwald sowie die Schwäbische Alb die höchsten Erkrankungsraten aufweisen. Der Bayerische Wald unseres Nachbar-Bundeslandes gehört auch dazu.


Schutz vor Hantavirus Infektionen

Das Landesgesundheitsamt rät:


Leider gibt es aktuell weder einen zugelassenen Impfstoff noch eine spezifisch gegen den Erreger gerichtete Therapie. Der wirksamste Schutz ist – wie oben erwähnt – das Vermeiden von Kontakt mit den Ausscheidungen von Nagetieren!

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